Der Herbst war mild – aber jetzt ist er da, der Winter. Endgültig Zeit, die warmen Klamotten auszupacken. Aber was bedeutet das kalte Wetter eigentlich für unsere Vierbeiner? Ab wann wird es für Hunde zu kalt? Die Antwort gibt‘s hier.
Bild vo JackieLou DL
Vorweg: Eine allgemein gültige Antwort auf diese Frage gibt es kaum. Temperaturen, bei denen sich einige Hunde noch pudelwohl fühlen, finden andere Hunde schon kalt.
Nehmen wir zum Beispiel Huskys oder Berner Sennenhunde: Diese Rassen sind eine extrem kalte Umgebung am Polarkreis oder auf verschneiten Berggipfeln gewohnt. Neben der Hunderasse gibt es aber noch andere Faktoren, die das Kälteempfinden der Vierbeiner beeinflussen. Welche das sind, erklären wir Dir hier:
Wie dick oder dünn ist das Fell Deines Hundes?
Einige Hunderassen haben ein besonders dickes Fell und dicke Unterwolle. Diese neigen dazu, gut mit Kälte klar zu kommen. Rassen wie Huskys oder Neufundländer, die so ein dickes Fell haben, wurden meist in nördlichen Klimazonen gezüchtet. Neben dem Fell können sie deshalb auch andere Eigenschaften in Körperbau oder Verhalten besitzen, wodurch die Hunde sich auch dann wohl fühlen, wenn es ihren Artgenossen schon zu kalt ist.
Bild von Lars Nissen
Oftmals sind Hunde mit dickem Fell, die in nördlichen Gefilden leben, an kalte Temperaturen gewohnt. Sie kommen dann besser damit zurecht als Hunde, die in wärmeren Gegenden oder hauptsächlich im Haus leben.
Hunderassen wie Greyhounds, die ein besonders dünnes Fell und wenig oder keine Unterwolle besitzen, frieren dagegen schneller, erklärt der Tierschutzverein „Look“.
Dunkles Fell absorbiert mehr Sonnenlicht
Wenn keine Wolken die Wintersonne verdecken, absorbiert das Fell von schwarzen, braunen oder anderen dunklen Hunden mehr Sonneneinstrahlung als das helle Fell ihrer Artgenossen. Du kennst diesen Effekt bestimmt selbst: Deine Beine fühlen sich wärmer an, wenn Du mit einer dunklen statt mit einer hellen Hose in der Sonne sitzt.
Kleine und dünne Hunde frieren im Winter schneller
Je mehr Oberfläche ein Hund hat, desto schneller verliert er Wärme. Das spüren vor allem kleine Hunde, weil sie ein größeres Verhältnis von Oberfläche zu Volumen besitzen. Aus diesem Grund kommen kleine Hunde weniger gut mit Kälte klar als große.
Hinzu kommt, dass Körperfett gut isoliert. Dickere Hunde werden von ihrer Fettschicht also auch bei kalten Temperaturen mollig warm gehalten. Dünnere Hunde frieren dagegen in der Regel schneller. Das ist trotzdem kein Grund, Deinem Vierbeiner Winterspeck anzufüttern – Übergewicht kann für Hunde nämlich gesundheitliche Nachteile haben.
Älteren Hunden ist schneller kalt
Wenn Dein Hund sehr jung, alt oder krank ist, kann er seine Körpertemperatur vermutlich weniger gut regulieren als ausgewachsene oder gesunde Vierbeiner. Deshalb solltest Du bei Kälte gut auf ihn achten.
Dann wird Hunden kalt – die Faustregel
Wenn Du eine generelle Orientierung zu Temperaturangaben suchst, bei denen die meisten Hunde frieren, gibt es eine Faustregel. „The Natural Pet Doctor“ zufolge sind Temperaturen über sieben Grad Celsius für die meisten Hunde nicht zu kalt. Ungemütlicher wird es für viele Vierbeiner bei kälteren Temperaturen.
Sobald diese unter den Gefrierpunkt fallen, solltest Du kleine, junge, alte oder kranke Hunden sowie Rassen mit sehr dünnem Fell nicht mehr allzu lange nach draußen lassen. Und bei Temperaturen von minus sechs Grad und darunter besteht bei den meisten Hunden das Risiko von Gesundheitsproblemen wie Unterkühlung oder Erfrierungen.
Andere äußere Umstände
Neben der Gradzahl auf dem Thermometer beeinflussen auch andere Faktoren, ob Dein Hund friert. Darunter Wind, Feuchtigkeit, Aktivität und ob es bewölkt ist oder nicht. So kann es zum Beispiel helfen, Deinen Hund im Winter draußen in Bewegung zu halten. So erzeugt er Körperwärme und bleibt auch bei niedriger Außentemperatur warm. Gegen Wind kannst Du empfindliche Hunde mit einem Hundemantel schützen.
Text von Leonie Greife
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Bild von Rebecca Scholz